Wurst des Ossolatals

Das Ossolatal ist ein Land der kostbaren typischen Wurstwaren – einzigartiger Köstlichkeiten, die in der gastronomischen Landschaft Italiens eine echte Rarität darstellen.
Ganz typisch ist die Violino di Capra: Diese ist nur im Ossolatal (vor allem im Vigezzotal, aber auch im Bognancotal und im Antronatal) hergestellt und sie verdankt ihren Namen der besonderen Form, die an jene einer Violine erinnert, aber vor allem den Methoden zur Herstellung dünner Scheiben, bei denen der Schnitt mit scharfen Klingen gemacht wird, wobei dieses schmackhafte „Instrument“ auf die Schulter gelegt und das Messer wie ein Bogen bewegt wird.

Ähnlich wie die Violino di Capra sind auch die Violino d’Agnello und die Violino di Camoscio echte Delikatessen, wenn sie sorgfältig gereift werden.
Eng mit dem Ossolatal verbunden ist die auch die von Slow Food erwähnte Lebermortadella, die aus der Vorderseite des Schweins und einem kleinen Teil der rohen Leber (etwa fünf Prozent, im Vigezzotal kann eine bestimmte Sorte aber auch doppelt so viel enthalten) zubereitet wird: Das Gemisch wird mit Aromen und Salz verfeinert und mit einem würzigen Sud auf Weinbasis kombiniert, anschließend in den Schweinedarm gegeben, der gestreckt, dünn und gefaltet oder sternförmig angebracht werden kann.
Die Reifung der roh zu verzehrenden Wurst variiert zwischen zwei und sechs Monaten: Wenn sie frisch ist, kann sie gekocht und mit Polenta, Salzkartoffeln oder dem klassischen Kartoffelpüree serviert werden.

Vergessen Sie nicht den Rohschinken, das Hinterbein des Schweins, das im Vigezzotal zunächst von Hand massiert wird, um das restliche Blut und die Luft vollständig auszulassen und die Fasern zu erweichen, ehe es nach einem Durchgang in einem Bad aus Wein, Gewürzen, Kräutern, Pfeffer und Salz für einige Minuten im Rauch von Wacholderholz geräuchert und in der Bergluft sechs Monate bis ein Jahr lang gereift wird. Das fertige Produkt ist eine der besten Köstlichkeiten des Ossolatals – ein köstliches weiches Fleisch, das nach harzigen Essenzen der Wälder von Ossola riecht, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Im Ossolatal ist die Tradition des Specks seit Jahrhunderten ein wesentlicher Bestandteil der ländlichen Ernährung: Bei den verschiedenen Verarbeitungsmethoden unterscheidet man nach der Aromatisierung mit Kräutern und Gewürzen, darunter Pfeffer, Muskatnuss und Zimt und in einigen Fällen auch Wein oder Glühwein.
Abgesehen davon, dass er die Basis zahlreicher Gerichte ist, ist es im Ossolatal ein Muss, den Speck mit lokalem Kastanienhonig zu probieren, der auf einem Stück Schwarzbrot aus Coimo oder Credenzin (oder Crescenzin), dem traditionellen Brot des Festes zu Ehren des Schutzpatrons oder des Weihnachtsfestes, mit Rosinen, Feigen und Walnüssen serviert wird.
Zu den köstlichsten Wurstwaren zählt die Mocetta, die im Ossolatal als Salzfleisch oder Brìsaula (heute vom gleichnamigen Konsortium geschützt) besser bekannt ist und je nach Spezialität traditionell mit ausgewählten Rind-, Ziegen- oder Gamskeulenstücken zubereitet wird. Es handelt sich um eine Wurst ohne Fett, deren Fleisch während der Zubereitung in ein Weinbad gelegt und dann mit Kräutern gewürzt wird, um schließlich an der Luft getrocknet zu werden.

Zu den typischen Wurstwaren zählen zweifelsohne auch die Kopfsalami, eine Imitation der venetischen oder süditalienischen Soppressa, und der Bauchspeck, der auch in den Gerichten der Walsertradition überaus präsent ist. Im Ossolatal wird er in der „ausgestreckten“ Form zubereitet, d. h. indem man das ganze Stück der Seite, einschließlich der Haut, mit Kräutern und Gewürzen verfeinert und nicht, wie im restlichen Italien üblich, zu einer Rolle verarbeitet.
Erwähnenswert ist auch die Salami aus Schweine- und Rindfleisch (oder gemischt), die in allen Größen und Gewichten erhältlich ist, aber vor allem auch jene aus Ziegenfleisch (im Vigezzotal gibt es noch eine ausgeprägte Tradition) oder die „Cacciatorini“ lombardischen Ursprungs, die nur aus Schweinefleisch bestehen.
Im Mittelpunkt des historischen Karnevals von Domodossola und vieler anderer Ortschaften von Ossola stehen die geschätzten „Sciriuii“kleine gekochte Salamis, die zur Polenta serviert werden, die langsam in großen Kupferkesseln über dem Feuer gekocht werden.

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IAT di Domodossola
Piazza Matteotti (im Inneren des Bahnhofs)
28845 Domodossola (VB)
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