1303 wurden wegen der zahlreichen Invasionen der Walliser rund um den Ort Domodossola eine fünfeckige Stadtmauer und eine Burg gebaut, die sich über den heutigen Tibaldi-Platz erhob. Ausgehend von der Burg verlief der Mauerring entlang der heutigen Straßen Canuto, Monte Grappa, Facchinetti, Marconi und Fratelli Di Dio. Entlang der Mauer wurde ein tiefer Graben ausgehoben, der wegen der Neigung des Geländes, auf dem das Dorf stand, nicht mit Wasser befüllt wurde. Dennoch war er ein wirksames Verteidigungsmittel.
Der Ort Domodossola blieb unzugänglich und wurde vom abendlichen zum morgendlichen Ave Maria von innen verschlossen: Die Schlüssel zu den Toren wurden in der Burg verwahrt und jeder Bewohner musste über Nacht in seiner Wohnstätte bleiben. Die Mauer war zwar nicht allzu dick, aber sie war innen verstärkt und wies über den gesamten Umfang Wehrgänge zu Verteidigungszwecken auf.
Die Burg wurde später zu einem militärischen Standort, ab dem 19. Jahrhundert. Die Mauer und die Festung wurden aber für den Durchgang der Strada Napoleonica del Sempione (Napoleonstraße) zum Teil zerstört.
Was bleibt heute von der ursprünglichen Anlage? Einige kleine Abschnitte des Mauerrings sind noch heute zu sehen und sind in einem sehr guten Erhaltungszustand, wie auch der antike mittelalterliche Turm an der Kreuzung zwischen Via Facchinetti und Via Monte Grappa. Der mittelalterliche Turm von Domodossola ist ein Beispiel für einen quadratischen Turm aus Beola-Blöcken aus den Bergwerken des Hügels Mattarella und hat einen offenen Säulengang an der Ebene der Zinnen, der auf acht Pfeiler gestützt ist und von einem Walmdach abgedeckt wird. Zwischen 2016 und 2017 wurden umfassende Restaurierungsarbeiten unter Leitung des Lions Club Domodossola mit dem Ziel vorgenommen, die ganze Struktur zu erschließen: Am Fuße des Turms wurde ein apartes Amphitheater ausgegraben, in dem Ausstellungen und Events unter freiem Himmel in einem einmaligen Rahmen stattfinden.
28845 Domodossola (VB) Karte ansehen