Am Eingang von Masera an der Mündung zum Vigezzotal befindet sich das alte Oratorium von Sant’Abbondio. Seine besondere, schräg verlaufende Form scheint sich dem Grasabschnitt anzugleichen, der sich in der Nähe des Bauwerks auf einem Felsvorsprung durch die Zweiteilung der Gemeindestraße gebildet hat.
Die Kirche Sant’Abbondio vermittelt mit ihrem begrenzten Umfang ein Gefühl von edler Eleganz in den schmalen Proportionen, obwohl sie keinerlei Ornamente und Verzierungen aufweist. Der Bau stammt aus dem 10. oder 11. Jahrhundert, wurde aber in den nachfolgenden Jahrhunderten weitläufig umgestaltet und umgebaut. Bis heute ist das Oratorium nicht geweiht und dient als Raum für Foto- oder Kunstausstellungen zum beliebten Traubenfest in Masera.
Das Dorffest findet seit 1925 als feierlicher Abschluss der Feldarbeiten und der Weinlese vor der Winterpause statt. Zu diesem Anlass wurde an dem romanischen Glockenturm der Kirche eine riesige Weintraube aufgehängt, Symbol für das Ereignis, das zahlreiche glühende Anhänger anlockt.
Der kürzlich restaurierte Glockenturm ist noch heute ein unversehrtes und spürbares Zeugnis der alten Geschichte der religiösen Stätte und heißt Besucher am Ortseingang mit seinem quadratischen Grundriss aus Stein, der niedrigen quadratischen Pyramide am Giebel, den ersten zwei Fensterfluchten in Schartenform und den beiden oberen Fensterreihen mit zwei- und dreibogigen Fenstern willkommen.
Diese kleine Kirche stellt auch wegen ihrer zentralen Lage sicherlich eine der symbolträchtigen religiösen Stätten des Ossolatals dar.
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