Geschichte des Ossolatals

Um die tausendjährige Geschichte des Ossolatals zu erforschen, haben Historiker und lokale Autoren unzählige Texte und Bände meisterhaft und leidenschaftlich geschrieben, die heute ein wertvoller Schatz an Informationen über die authentischsten Ereignisse in diesem Teil des Piemont an der Grenze zur Schweiz darstellen.

Das Ossolatal soll weit vor den von Ptolemäus erwähnten Lepontiern bewohnt gewesen sein, was von den zahlreichen archäologischen Funden in den Nekropolen Ornavasso und Migiandone, die auf eine Zivilisation vor der Römerzeit zurückgehen, belegt wird.
Diese Funde und Zeugnisse werden heute in den archäologischen Museen von Varzo und Mergozzo gesammelt: sie erzählen von einem Ossolatal, das von den Galliern überfallen wurde und das Schauplatz der Zusammenstöße zwischen Kimbern und Römern sowie der Herrschaft der Barbaren war, und veranschaulichen Geschichten, Schlachten und Besetzungen, die Ende des fünften Jahrhunderts mit der Ankunft der Langobarden ihren Höhepunkt erreichten.

Im Jahr 1014 wurde das Gebiet von Ossola dem Bischof von Novara geschenkt, später in den Einflussbereich der Schweizerischen Eidgenossenschaft aufgenommen und zu Beginn des 16. Jahrhunderts wieder dem Herzogtum Mailand unterstellt.
Das heutige Formazzatal, Ornavasso im Unteren Ossola und Macugnaga im Anzascatal wurden um 1300 von der aus dem Wallis stammenden deutschen Bevölkerung besiedelt, die Walsertraditionen mitbrachte, die in diesen Grenzgebieten noch heute lebendig und greifbar sind.

Die Herrschaft der Visconti (das Castello Visconteo in Vogogna ist ein prächtiges Zeugnis dieser Epoche) ging jener der Sforza und der Spanier voraus, was angesichts von Bürgerkriegen, Hungersnöten und verheerenden Epidemien zu einem der tragischsten Kapiteln in der Geschichte von Ossola führte.

1743 wurde Alto Novarese infolge des Wormser Konkordats vom Königreich Sardinien annektiert. 1805 wurde auf Initiative Napoleons eine Straße von Mailand zum Simplonpass bis nach Brig im Schweizer Kanton Wallis errichtet: das Ossolatal erlebte dadurch eine Zeit beträchtlicher wirtschaftlicher Entwicklung.
Der 1906 eingeweihte Simplon-Eisenbahntunnel, ein außergewöhnliches und beispielloses Bauwerk (75 Jahre lang war er der längste Eisenbahntunnel der Welt), markierte auch einen wichtigen Wendepunkt in der Wirtschaft des Ossolatals.
Mit der allerersten Alpenüberquerung mit dem Flugzeug von Brig nach Domodossola im Jahr 1910 ist ein tragisches und unglaubliches Kapitel der Geschichte verknüpft: Geo Chavez gelang eine historische Leistung, doch während der Landung stürzte sein Flugzeug ab und der berühmte peruanische Pilot kam dabei ums Leben.

Der 10. September 1944 ist ein wichtiges Datum in der jahrhundertealten Geschichte des Ossolatals: an diesem Tag wurde die Partisanenrepublik ausgerufen – eine kurze, aber wichtige Periode der Selbstverwaltung, die ganz Ossola die berühmten „40 Tage der Freiheit“ von der nationalsozialistischen und faschistischen Herrschaft gewährte.

Die Geschichte des Ossolatals erzählt von Ereignissen in Zusammenhang mit der harten Arbeit eines Volkes, das sich immer wieder seinem kargen und schwer zu bearbeitenden Land widmet. Sie erzählt vom Unternehmungsgeist seiner Kinder und von vielen Auswanderern, die auf der Suche nach einem besseren Leben waren, und zeugt von seiner rustikalen und edlen Wertschätzung von Kunst und Kultur, mit wertvollen Schätzen, die die Talbewohner selbst bewahren und die bis heute erhalten geblieben sind.

Eine einzigartige Geschichte, die ihre Wurzeln in Ländern und Gewässern hat, die auch weiterhin spannende Episoden für diejenigen erzählen wird, die sich in das Ossolatal verlieben.

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IAT di Domodossola
Piazza Matteotti (im Inneren des Bahnhofs)
28845 Domodossola (VB)
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