Einst drehte sich der kleine Ort Oira, heute Teil des Gemeindebezirks Crevoladossola, rund um die im 19. Jahrhundert gegründete Molkerei. Die traditionellen Tätigkeiten der Gegend standen eng mit der Rinderzucht mit der entsprechenden Herstellung von Butter und Käse sowie unter Ausnutzung der engeren und ungeschützten Berghänge mit der Weinlese in Verbindung.
Die Molkerei mit Teilzeitnutzungsrechten ermöglichte es allen Familien, die wenigstens eine oder zwei Kühe besaßen, wie damals üblich turnusmäßig die gemolkene Milch zur Käseherstellung abzugeben.
An die Molkerei angeschlossen war ein weitläufiger Keller für die Lagerung der Laibe, die anschließend zwischen den Gesellschaftern auf Grundlage der abgegebenen Milchanteile aufgeteilt wurden. Nur eine kleine Menge Käse wurde verkauft, der Großteil wurde von den Herstellern selbst verbraucht.
Die Molkerei in Oira befand sich in einem Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert und hat ihre Arbeit vor wenigen Jahren eingestellt, als die modernen Käse-Kooperativen im Tal auftauchten. Zwischen 2003 und 2004 wurde die Alte Molkerei in Oira komplett unter Beachtung der ursprünglichen Merkmale saniert und auch heute noch wird hier zu Anschauungs- und Lehrzwecken Käse hergestellt. Auch der darunter liegende Keller erfüllt wieder seine ursprüngliche Funktion, hauptsächlich für die Lagerung des typischen „beschwipsten‟ Toma, der im Trester des Prünent heranreift, dem ältesten und beliebtesten Rotwein des Ossolatals.
Kein Suchergebnis