Der Sacro Monte Calvario in Domodossola ist eine der Stätten mit der größten religiösen, historischen und landschaftlichen Bedeutung im Piemont. Der 2003 in die Welterbeliste der Unesco aufgenommene Komplex der Sacri Monti (Heiligen Berge) der Alpenregion ist von großem kulturellen Interesse sowie ein Ort des Friedens, des Gebets und der Meditation.
Er wurde ab 1656 auf dem Hügel Colle di Mattarella errichtet, der sich noch heute über die Stadt Domodossola erhebt. Hauptzweck war es, an seinen Hängen einen „Prozessionsweg“ zu bauen, einen Kreuzweg zu einer Wallfahrtskirche, in der alle Gläubigen Platz finden sollten.
Der beeindruckende und stimmungsvolle Kreuzweg ist noch heute begehbar und startet im Zentrum von Domodossola, wo 1658 zur Kennzeichnung des Wegbeginns der große Arco di Pilato (Bogen von Pilatus) errichtet wurde, der allerdings 1875 abgerissen wurde. Auf einer gepflasterten Straße mitten durch den üppigen Wald gelangt man bis zum Gipfel des Hügels; beim Aufstieg kommt man an verschiedenen Stationen vorbei, die architektonisch in einer Abfolge von 15 Kapellen organisiert sind.
1828 bekamen die Arbeiten und die Spiritualität des Sacro Monte Calvario durch die Ankunft des Theologen und Philosophen Antonio Rosmini neuen Auftrieb; auf dem Platz auf dem Gipfel wurde das Mutterhaus der Rosminianer errichtet. Noch heute hat es für die Rosminianer eine grundlegende Bedeutung, die Struktur ist Sitz des Postulats und des internationalen Novizenhauses und darüber hinaus ein wichtiges spirituelles Zentrum. Im Komplex Sacro Monte kann man noch heute die Zelle betreten, die Antonio Rosmini gehörte.