Das alte Bergwerk von Ornavasso ist heute stillgelegt und ist Teil eines außergewöhnlichen historisch-künstlerischen Naturensembles. Es ist eines der spektakulärsten Beispiele für ein Untertagebergwerk für die Marmorgewinnung, das jedes Jahr Besucherscharen auf Erkundungstour in das Innere des Bergs anlockt.
Der Haupteingang führt in einen künstlichen Stollen, dessen Gewölbe und Wände vollständig mit dem hier geförderten Material verkleidet sind. Entlang des Stollens sind noch die Schächte zu sehen, die der Frischluftzufuhr und der Entladung der Scherben dienten.
Vor dem Zutritt zur Lagerstätte gelangt man durch einen 200 Meter langen Stollenabschnitt, der in das Herz des Felsens gegraben wurde.
Der Wert des kostbaren Materials der Lagerstätte wird von der Größe der Marmorwände und der Weite des Raums unterstrichen. Ein Besuch an diesem Ort ist ein sinnliches Erlebnis, das einen der Meister des zeitgenössischen Tanzes, den brasilianischen Choreografen Ismael Ivo, ehemals Direktor der Tanz-Biennale in Venedig, dazu inspiriert hat, hier eine seiner Shows im Rahmen des Festivals Tones on the Stones aufzuführen.
Die Farben und Muster des Marmors sind bemerkenswert. Wegen seiner Merkmale wurde der Marmor von Ornavasso über die Jahrhunderte für den Bau einiger der Meisterwerke der italienischen Kunst eingesetzt. Das größte ist zweifellos der Mailänder Dom, der vornehmlich aus dem rosa Marmor im nahe gelegenen Marmorbruch in Candoglia stammt, aber auch der Friedensbogen in Corso Sempione in Mailand, die Fassade der Kartause in Pavia und die Auskleidung der Säulen im Oktogon des Doms von Pavia wurden mit dem Marmor aus dem Bergwerk von Ornavasso gebaut.
Das Bergwerk von Ornavasso ist in den Sommermonaten eine einzigartige Naturkulisse für Kulturveranstaltungen und Konzerte und wird im Winter zum Veranstaltungsort für eines der beliebtesten und bekanntesten Weihnachtsschauspiele in Italien, der Grotte des Weihnachtsmanns.
Eine Reise in das Innere des Bergs, der herausragende Naturwunder bietet und in seinem Inneren die nach wie vor prächtigen Schattierungen des Gesteins wahrt, das einige der weltweit bewunderten künstlerischen und architektonischen Sinnbilder Italiens hervorgebracht hat.
Weitere Informationen: www.anticacava.it – info@anticacava.it