Um die tausendjährige Geschichte des Ossolatals zu erforschen, haben Historiker und lokale Autoren unzählige Texte und Bände meisterhaft und leidenschaftlich geschrieben, die heute ein wertvoller Schatz an Informationen über die authentischsten Ereignisse in diesem Teil des Piemont an der Grenze zur Schweiz darstellen.
Das Ossolatal soll weit vor den von Ptolemäus erwähnten Lepontiern bewohnt gewesen sein, was von den zahlreichen archäologischen Funden in den Nekropolen Ornavasso und Migiandone, die auf eine Zivilisation vor der Römerzeit zurückgehen, belegt wird.
Diese Funde und Zeugnisse werden heute in den archäologischen Museen von Varzo und Mergozzo gesammelt: sie erzählen von einem Ossolatal, das von den Galliern überfallen wurde und das Schauplatz der Zusammenstöße zwischen Kimbern und Römern sowie der Herrschaft der Barbaren war, und veranschaulichen Geschichten, Schlachten und Besetzungen, die Ende des fünften Jahrhunderts mit der Ankunft der Langobarden ihren Höhepunkt erreichten.
Im Jahr 1014 wurde das Gebiet von Ossola dem Bischof von Novara geschenkt, später in den Einflussbereich der Schweizerischen Eidgenossenschaft aufgenommen und zu Beginn des 16. Jahrhunderts wieder dem Herzogtum Mailand unterstellt.
Das heutige Formazzatal, Ornavasso im Unteren Ossola und Macugnaga im Anzascatal wurden um 1300 von der aus dem Wallis stammenden deutschen Bevölkerung besiedelt, die Walsertraditionen mitbrachte, die in diesen Grenzgebieten noch heute lebendig und greifbar sind.
Die Herrschaft der Visconti (das Castello Visconteo in Vogogna ist ein prächtiges Zeugnis dieser Epoche) ging jener der Sforza und der Spanier voraus, was angesichts von Bürgerkriegen, Hungersnöten und verheerenden Epidemien zu einem der tragischsten Kapiteln in der Geschichte von Ossola führte.