Im Herzen des Antigoriotals bilden die Schluchten von Uriezzo das anschauliche Zeugnis der tausendjährigen Erosionsaktivitäten der alten Gletscher und des Wassers, das unter diesen in der Ebene des Ossolatals verlief. Sie stellen zweifelslos eines der faszinierendsten Naturspektakel im gesamten Alpenbogen mit einer Reihe von kreisförmigen Hohlräumen dar, die von schmalen Stollen getrennt werden, die man heute mithilfe von Passagen besuchen kann.
Diese wunderbaren natürlichen Formationen sind das Ergebnis einer jahrhundertelangen Aktivität der Bäche, die auf dem Boden des Gletschers verliefen, der ursprünglich die ossolanische Talsohle durchzog. Nach dem Rückzug der Gletscher durchläuft der Bach, der die Schluchten von Uriezzo formierte, diese engen Schluchten nicht mehr, weshalb die Passage leicht begehbar ist, auch dank eines Systems aus eisernen Treppen und Stegen, das es ermöglicht, die Strecke in vollkommener Sicherheit zurückzulegen.
Die Felswände sind geschliffen und durchzogen von Nischen und Riffeln, die das wirbelnde Wasser hervorbringt. Es handelt sich um ein wirklich einmaliges Szenario, in dem das Spiel des Lichts, das von oben einfällt, diese Naturattraktionen nach beeindruckender erscheinen lässt.
Es gibt drei Schluchten, die für Besucher zugänglich sind: Die Süd-Schlucht, die spektakulärste, die etwa 200 m lang und 20 bis 30 m tief ist, die Nordost-Schlucht, die etwa 100 m lang und bis 10 m tief ist und schließlich die West-Schlucht, die zwei verschiedene Teile bilden und die die am wenigsten charakteristische ist.
Man kann die Schluchten ohne Begleitung besuchen. Man darf jedoch die ausgewiesenen Wege nicht verlassen und muss aufmerksam den vor Ort gegebenen Angaben folgen und die passendsten Jahreszeiten wählen (nasse und/oder gefrorene Oberflächen können gefährlich sein). Man kann sich auch naturalistischen Begleitern oder Exkursionsbegleitern anvertrauen, die regelmäßig begleitete Touren und Gruppenexkursionen organisieren.