Palazzo Pretorio in Vogogna ist angelehnt an das typische architektonische Modell eines lombardischen Broletto, befindet sich im Zentrum der wundervollen antiken Ortschaft im unteren Ossolatal und kennzeichnet sich durch eine Reihe an Spitzbögen auf stämmigen Säulen.
Der Pretorio-Palast in Vogogna wurde im Jahr 1348 von Giovanni Maria Visconti errichtet und war Regierungssitz des Unteren Ossolatals bis 1819. Im Erdgeschoss wurden öffentliche Versammlungen und der Markt abgehalten, in der oberen Etage befanden sich die Verwaltungs- und Justizräume.
Innen und außen sind noch heute Fragmente der alten Malereien zu sehen, darunter besonders im oberen Bereich der Fassade das charakteristische Wappen der Visconti. Nach der ersten Zweckbestimmung wurde der Palazzo Pretorio in Vogogna als Rathaus eingerichtet und war ab 1979 wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.
Das 1998 neu eröffnete Bauwerk bekleidet heute wieder die Funktion als Verwaltungssitz und beherbergt den sinnbildlichen Kunstgegenstand des alten Ortes Vogogna, die so genannte Keltenmaske, ein geheimnisvolles Antlitz aus Speckstein und ein bedeutendes Zeugnis für die Keltenkunst im Piemont. Die Gravuren des Antlitzes und der große Schnauzbart unter der geraden Nase offenbaren den symbolischen Wert der Maske, deren Falten zu einem Baum zusammenlaufen, der von den Nasenlinien zu den geschwungenen Augenbrauen reicht.
Studien und Quellen gehen davon aus, dass dieses außergewöhnliche Zeugnis der bildlichen Darstellungskunst die keltische Gottheit Cernunnos abbildet, den Herrn der Wälder, der mit der frühgeschichtlichen Verehrung der Natur in Verbindung steht, und dass es mit großer Wahrscheinlichkeit Teil einer Statue an einer heiligen Stätte unter freiem Himmel im Gebiet um Vogogna war.
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